Ein Schlüssel zur Vergangenheit - Kirchenbücher als sozial- und alltagsgeschichtliche Quelle

17.08.2016


Vortrag von Dr. Thomas Scharf-Wrede um 19:00

Knapp 4.000 Kirchenbücher befinden sich derzeit im Bistumsarchiv Hildesheim: Verzeichnisse von Taufen, Trauungen und Sterbefälle in den Pfarreien des Bistums Hildesheim vom frühen 17. Jahrhundert bis in die jüngste Zeit. Die häufig sehr konkreten Angaben ermöglichen einen ungemein aufschlussreichen Blick auf das Leben der Menschen vor uns: Wie alt sind die Menschen um 1700 oder 1750 eigentlich geworden, welche Berufe gab es eigentlich um 1800 und wie viele Menschen haben um 1850 ihren angestammten Geburts- und Wohnort aus Erwerbsgründen verlassen?

Kirchenbücher sind eine Art alltagsgeschichtliches Kaleidoskop, nirgendwo sonst findet man über einen so langen Zeitraum vergelichbar komplette Angaben zur Bevölkerung eines Dorfes oder einer Stadt; standesamtliche Melderegister gibt es erst seit Mitter der 1870er Jahre. Darüber hinaus befinden sich in den Kichenbüchern noch etliche weitere, die allgemeine Geschichte des jeweiligen Kirchenbuchorts betreffende Informationen: etwa zu Bruderschaften oder Gottesdienstzeiten oder auch zur Baugeschichte der Kirche. Und dass sich anhand der Kirchenbücher auch die Geschichte einer einzelnen, vielleicht ja sogar der eigenen, Familie nachzeichen lässt: logisch.

Der Vortrag wird den "Typus" Kirchenbücher vorstellen und einen Teil der Fragen skizzieren, die sich anhand einer systematischen Auswertung von Kirchenbüchern beantworten lassen - exemplifiziert auf das vormalige Stift Hildesheim.

Ort: Roemer- und Pelizaeusmuseum, Am Steine 1-2, 31134 Hildesheim

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