Die Bulle "Impensa Romanorum Pontificum"
01.03.2024
Mit der Besetzung des Hildesheimer Domhofs durch preußische Truppen und dem Reichsdeputationshauptschluss fand 1802/03 die politische Eigenständigkeit des Bistums Hildesheim ihr Ende. Im Zuge des Wiener Kongresses 1814/15 wurde das vormalige Fürstbistum Hildesheim dem neu begründeten Königreich Hannover zugewiesen, das im Jahr 1824 mit dem Heiligen Stuhl in Rom eine Zirkumskriptionsbulle abschloss, in welcher die grundsätzlichen Belange des Bistums Hildesheim geregelt wurden. 1834 konnte der Heilige Stuhl noch eine ergänzende Vereinbarung mit dem Herzogtum Braunschweig abschließen, das nunmehr auch dem Bistum Hildesheim angeschlossen wurde. Kirchen respektive Kirchengemeinden gab es im neuen Bistum Hildesheim in Stadt und Stift Hildesheim (55 Pfarreien), im vom Erzbistum Mainz an Hildesheim gelangten Untereichsfeld (20 Pfarreien sowie 13 Filialkirchen), in den Städten Hannover, Göttingen und Celle sowie in den braunschweigischen Städten Braunschweig, Wolfenbüttel und Helmstedt. Die Zahl der Katholiken belief sich 1824/34 auf rund 60.000 Mitglieder.
Am 1. Juli 1828 konstituierte sich das neue Hildesheimer Domkapitel - und am 26. März 1829 wurde Godehard Josef Osthaus zum ersten Bischof des „neuen“ Bistums Hildesheim gewählt. Ihm und seinen Nachfolgern Franz Ferdinand Fitz (1836-1840) und Jakob Joseph Wandt (1841-1849) gelang eine „GrundstabiIisierung“ des Bistums Hildesheim in der neuen Zeit, u a. durch die Neugliederung des Bistums in Dekanate, die Errichtung eines eigenständigen Priesterseminars und die Einführung regelmäßiger Dekanatskonferenzen, wie sie auch in politischer resp. kirchenpolitischer Hinsicht recht moderat agierten.
1824 – 2024. In diesem Jahr findet das 200-jährige Jubiläum der Zirkumskriptionsbulle „Impensa Romanorum Pontificum“ statt, wozu zahlreiche archivische Quellen im Bistumsarchiv liegen. Wie z. B. der Abschluss des Concordats „Impensa Romanorum Pontificum“ 1817-1824. In dieser Akte befindet sich eine beglaubigte, originale Abschrift der Bulle von 1824.
Text: Dr. Julia Zech, Bistumsarchiv Hildesheim